Burgfest 2012


Ritter, Knappen, Fahnenträger, Spielleute und unzählige Besucher beim Mittelaltermarkt und Mittelalterfest in Frauenstein am 1. und 2. September.

Bläulich kräuselt der Rauch aus dem Lagerfeuer derer von Vianden und Diez, ihre Waffen und Rüstungen sind neben den Zelten der Ritter und Knappen unter strenger Bewachung auf dem Lindenplatz unterhalb der Burg Frauenstein zur Schau gestellt.

Um die Zelte herum drängen sich Interessierte, viele in mittelalterlicher Gewandung, und lauschen den Erläuterungen zur Entwicklung der Helmbauweisen über die Jahrhunderte.

Derweil drängeln sich die Besucher des Mittelaltermarktes um die Mittelalter-Marktstände auf dem Platz vor der katholischen Kirche St. Georg und Katharina: Schnuppern den unzähligen Gewürzen nach, die einer der Stände ausgebreitet hat, lassen sich eine leckere Crepe zubereiten, prosten sich bei echtem Met zu, erstehen nach beständigem Drängeln ihrer Jüngsten ein zum Kampf bereites Holzschwert oder das Gegenteil hierzu: einen Schild. Die Erwachsenen betrachten Schmuck und mittelalterliche Kleinodien, erstehen Honig aus eigner Produktion oder prüfen, ob die eine oder andere Gewandung des Mitterlalters zu ihrem „Outfit“ passt. Gegenüber dem Platz erläutert die Waldschule, welche Tiere und Pflanzen in unserer Heimat zu finden sind (was so viele? Den Marder hätte ich mir nicht so groß vorgestellt!), mittelalterliche Lehm-/Holzbautechnik wird präsentiert, und wer ein wenig Gruseln erfahren will, der betrachtet die mittelalterlichen chirurgischen Instrumente. Inzwischen formieren sich Ritter, Spielleute, Fahnenträger, Vorstand und Beirat des Burgverein Frauenstein in Gewandung am Ende des Platzes. Mittelaltermusik, auf originalen Instrumenten des Mittelalters gespielt, klingt auf, und der Zug setzt sich in gemächliche Bewegung in Richtung Festplatz zu Füßen der Burg Frauenstein. Auf der Bühne des Festplatzes wird den Wartenden der Marktfrieden verlesen, der ziemlich drakonische Strafen für Diebe, Betrüger und Feilscher ankündigt. Dann unterhält die Zauberin Silvia Kinder und Erwachsene, die Gruppe Borbetomagus spielt auf, an den Ständen auf dem Festplatz werden leckere Speisen und mehr oder minder alkoholische Getränke angeboten. Um 18,00 Uhr am Samstag steigt die 1. Große Tombola, und nachdem die glücklichen, aber manchmal auch die enttäuschten Gesichter sich geglättet haben, tobt das Publikum zu den rockigen Klängen der Mallets bis 23 Uhr.

Den ganzen Nachmittag über strebt eine fast endlose Reihe von Festbesuchern treppaufwärts, um die Burg Frauenstein (erbaut 1184) im Innern zu besichtigen, die umfangreiche Waffensammlung zu betrachten und den Blick bei prächtigem Wetter weit hinüber ins Rheinhessische zu genießen – nicht ohne historischen Bezug, denn die Burg Frauenstein gehörte ab etwa 1300 zum Erzbistum Mainz.

Am folgenden Festtag, den Sonntag, fanden noch mehr Besucher zum Markt und Burgfest, zur Burg und zur Waffendemonstration auf dem Lindenplatz unterhalb der Burg. So kletterten, akribisch gezählt, an den beiden Festtagen fast 1000 Besucher zur Burg empor und noch viel mehr flanierten über den Markt und genossen das Burgfest.